Politiker verteidigen das Drehverbot für die "heute show" im

Wie ist es um die Meinungsfreiheit in Deutschland bestellt? Gibt es eine bedenkliche Konzentration von Medienmacht?

Politiker verteidigen das Drehverbot für die "heute show" im

Beitragvon Staber » Di 21. Okt 2014, 13:59

Ein Angriff auf die Pressefreiheit oder doch nur ein ganz normaler Vorgang? Der ZDF-Satiresendung "heute show" war eine Drehgenehmigung für den Bundestag verweigert worden, was zu einer Welle der Entrüstung unter anderem auf der Facebook-Seite der Sendung führte. Doch die Politik rechtfertigt das Vorgehen.
http://web.de/magazine/unterhaltung/tv- ... g-30155566

Bundestag muss Satire aushalten können, da er selbst Realsatire fabriziert oder sieht das jemand anders?
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Re: Politiker verteidigen das Drehverbot für die "heute show" im

Beitragvon AlexRE » Di 21. Okt 2014, 15:19

Wenn der Bundestag in jeder Woche mehrmals als Hohn- und Spottbude durch die Medien geistern würde, wäre das auch wieder vielen Leuten nicht recht.
Wie man`s macht ...

Übrigens hat Humorlosigkeit bei deutschen Verfassungsorganen Tradition. Hape Kerkeling wollten sie auch nicht ins Bundespräsidialamt lassen. ;)

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Re: Politiker verteidigen das Drehverbot für die "heute show" im

Beitragvon AlexRE » Di 21. Okt 2014, 15:56

Auf der Seite der Petition gegen den Ausschluss der "heute show" aus dem Bundestag habe ich mal auf der Kontra - Seite gepostet: ;)

(...)

Demokratie wird lebendig auch durch den satirischen Blick auf politisch relevante Themen und Personen. In diesem Sinn ist der Ausschluss der „Heute Show“ ein Schritt in Richtung Tod der parlamentarischen Demokratie.

(...)


https://www.openpetition.de/petition/argumente/drehverbot-fuer-die-heute-show-im-bundestag-aufheben


Tod der parlamentarischen Demokratie? Der einzige parlamentarische Todesfall in der jüngeren Zeit war eine politisch verantwortungsunfähige Spaßpartei namens FDP. Die deutschen Verfassungsorgane generieren schon genug unfreiwillige Realsatire. Da sehe ich überhaupt keinen Bedarf an einem kostenlosen staatlichen Dauerservice für die medial allgegenwärtigen Commerzclowns.
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Re: Politiker verteidigen das Drehverbot für die "heute show" im

Beitragvon Quer » Di 30. Dez 2014, 12:34

Für mich ist das Drehverbot der Heute-Show ein klarer Verstoß gegen die Pressefreiheit. Was Politiker im Parlament diskutieren, betrifft uns alle und muss öffentlich sein. Wenn Politikern das nicht gefällt, sollten sie keine werden. Die Aufgabe der Medien ist u.a. auch Kontrolle der Politiker. Wenn sie das nicht mehr wahrnehmen dürfen, ist etwas sehr faul.
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Re: Politiker verteidigen das Drehverbot für die "heute show" im

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Di 30. Dez 2014, 12:47

Quer hat geschrieben:Für mich ist das Drehverbot der Heute-Show ein klarer Verstoß gegen die Pressefreiheit. Was Politiker im Parlament diskutieren, betrifft uns alle und muss öffentlich sein. Wenn Politikern das nicht gefällt, sollten sie keine werden. Die Aufgabe der Medien ist u.a. auch Kontrolle der Politiker. Wenn sie das nicht mehr wahrnehmen dürfen, ist etwas sehr faul.


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Re: Politiker verteidigen das Drehverbot für die "heute show" im

Beitragvon Staber » Di 30. Dez 2014, 14:49

Sonnenschein+8+ hat geschrieben:
Quer hat geschrieben:Für mich ist das Drehverbot der Heute-Show ein klarer Verstoß gegen die Pressefreiheit. Was Politiker im Parlament diskutieren, betrifft uns alle und muss öffentlich sein. Wenn Politikern das nicht gefällt, sollten sie keine werden. Die Aufgabe der Medien ist u.a. auch Kontrolle der Politiker. Wenn sie das nicht mehr wahrnehmen dürfen, ist etwas sehr faul.


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Re: Politiker verteidigen das Drehverbot für die "heute show" im

Beitragvon Staber » Di 30. Dez 2014, 14:59

@Quer
Die Aufgabe der Medien ist u.a. auch Kontrolle der Politiker.


Ob das zutrifft wage ich mal zu bezweifeln.Eher parteinah trifft den Kern. Leider hat sich heute die gesamte Presselandschaft von parteiunabhängiger Berichterstattung verabschiedet, wie jeder aufmerksame Medienkonsument, denn etwas anderes sind wir ja heute für die "Parteimeinungsmacher" nicht, leicht feststellen kann - da haben die "Netzwerker" in den letzten Jahrzehnten ganze Arbeit geleistet. Wer von den deutschen Medien traut sich die Verbindungen, Verstrickungen und Besitzverhältnisse deutscher Medien und Parteien offen darzulegen? Mit Ausnahme einiger weniger Internetblogs sind die Medien in Deutschland dem Zentralorgan "Presserat" und dem Dogma "Polotacal correctness" verpflichtet. Da ist für Meinungsfreiheit, Pressefreiheit und die Wahrheit nicht mehr viel Raum.
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Re: Politiker verteidigen das Drehverbot für die "heute show" im

Beitragvon AlexRE » Di 30. Dez 2014, 16:42

Staber hat geschrieben:Leider hat sich heute die gesamte Presselandschaft von parteiunabhängiger Berichterstattung verabschiedet, wie jeder aufmerksame Medienkonsument, denn etwas anderes sind wir ja heute für die "Parteimeinungsmacher" nicht, leicht feststellen kann - da haben die "Netzwerker" in den letzten Jahrzehnten ganze Arbeit geleistet.


In den letzten Jahrzehnten? Ich bin mir nicht so sicher, dass die Presse in früheren Zeiten ganz generell weniger parteilich und mehr der Wahrheit verpflichtet war. Journalisten, die mit Lügen und Halbwahrheiten die eigene politische Klientel bedienen, gab es wohl schon immer.

Umgekehrt kommt es auch heute noch gelegentlich vor, dass einzelne Zeitungen die eigene politische Klientel auf die Palme bringen, weil sie ab und zu versuchen, objektiv zu sein. Bei der taz ist das z. B. manchmal zu beobachten, die habe ich erst gestern auf Facebook gegen ihre eigene rot-grüne Kundschaft verteidigt: ;)

Das ist der strittige Artikel:

http://taz.de/Kommentar-neue-Hartz-IV-Regelsaetze/!151962/

>> Ist ja toll, dass Barbara Dribbusch von der taz. die tageszeitung so sehr um uns Erwerbslose besorgt ist - dass sie bei der Gelegenheit eventuelle "Nebeneinkünfte" von Betroffenen zielsicher im Bereich der Schwarzarbeit verortet, zeigt wie tief die Vorurteile sitzen! Schade! <<

Das ist doch keine "zielsichere" Diffamierung der Arbeitslosen:

>> Doch von den Zusatzeinkünften darf die Politik nicht ausgehen, schließlich handelt es sich um eine Grundsicherung auch für Alleinstehende und chronisch Kranke ohne weiteres soziales Netz. <<

Das soll heißen, dass mutmaßliche Nebeneinkünfte auch vieler Arbeitsloser nicht allen stillschweigend angerechnet werden dürfen. Das ist auch eine richtige und wichtige Feststellung, weil die Verantwortlichen in der Politik sehr wahrscheinlich uneingestanden so rechnen. Das muss man als Sachverhalt ansprechen können, ohne dass sich einzelne Arbeitslose deshalb angegriffen fühlen.


https://www.facebook.com/alexander.rafalski/posts/901483966529528
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Re: Politiker verteidigen das Drehverbot für die "heute show" im

Beitragvon Quer » Di 30. Dez 2014, 16:54

@Sonnenschein+8+

Natürlich möchte man sich nicht auf der Arbeit veräppeln lassen, aber die Damen und Herren, die sich einst entschieden, eine politische Laufbahn einzuschlagen, arbeiten nun einmal in der Öffentlichkeit und unser ( ursprüngliches ) System enthielt einmal eine Presse, die u.a. deshalb frei sein musste, weil sie auch eine Kontrollfunktion haben ( sollte ). Von daher greift m.E. dein Argument "veräppeln" nicht. Sie müssen sich einfach Kontrolle gefallen lassen, weil das zu ihrer Arbeit gehört. Schließlich ist ( ok, nur noch theoretisch ) das Volk der Souverän. So war's einmal gedacht und so steht es im Grundgesetz. Wer nicht kontrolliert werden möchte, sollte etwas anderes als Beruf wählen.

@Staber
Ich halte deine Zweifel da sicher für berechtigt, aber genau darum geht es mir ja. Ich zweifle da auch sehr stark, aber genau das wäre eine wichtige Aufgabe der Medien, der sie nicht mehr ausreichend nachkommen. LOS KOTZOS! ( ein wenig Spanisch :lol: ) :evil:
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