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Finanzprozess im Vatikan

BeitragVerfasst: So 17. Dez 2023, 15:27
von Staber
Moin!
Erstmals wurde ein Kardinal von der Vatikan-Justiz verurteilt.
Gut wäre das auch bei uns ,verantwortliche für gescheitert Millionendeals überhaupt mal angeklagt werden. Das mal so nebenbei!
Hintergrund dieses und ähnliches Versagen von Kirchenführern dürfte weniger kriminelle Energie sondern vor allem Inkompetenz sein. Wenn schon "normale" Staaten, einschließlich Deutschland, es nicht schaffen, Spitzenposten in der Politik mit erfahrenen und kompetenten Personen zu besetzen, sondern man auf Leute angewiesen ist, die sich ohne wirklich qualifizierte Ausbildung durch Parteiarbeit hervorgetan haben (ohne jetzt Namen aus der derzeitigen Bundesregierung nennen zu wollen), wie soll das in der Kirche besser sein? Hier wurden Spitzenposten in der Verwaltung vorrangig mit Theologen besetzt. Das hatte einen guten historischen Grund: Einstmals waren die Priester so ziemlich die einzigen, die Lesen und Schreiben konnten, was sie für sämtliche Verwaltungsaufgaben, die damals so anfielen, qualifizierte. Die Welt heute ist wesentlich komplizierter geworden und es gibt hierfür jetzt viele Spezialausbildungen. Die Kirche täte gut daran, immer mehr Laien in der Verwaltung einzusetzen.


https://www.domradio.de/artikel/urteil- ... am-samstag

Re: Finanzprozess im Vatikan

BeitragVerfasst: So 17. Dez 2023, 16:26
von AlexRE
Für Inkompetenz wird niemand bestraft. Das wäre auch nicht richtig, weil für Fehlbesetzungen andere Leute verantwortlich sind als der unfähige Amtsinhaber.

In diesem Fall hat der Angeklagte wissentlich pflichtwidrig gehandelt. So etwas kann man bestrafen. Allerdings geht man damit das Risiko ein, dass die ohnehin schwerfällige Politik noch unbeweglicher wird, weil dann alle Verantwortlichen persönliche Risiken meiden wollen.

In Deutschland haften deshalb Politiker im Gegensatz zu Beamten nicht einmal für die finanziellen Folgen von Fehlentscheidungen persönlich. Das wurde ja erst kürzlich im Fall Scheuer / PKW - Maut diskutiert.